Mit der Kraft der Sonne gewinnt man Strom.  | © Edith Danzer
Der Gletscher.
Sonnenkraft

Saubere Sonnenenergie dank Photovoltaik

Die Zutaten für perfektes Skivergnügen sind: herrliche Pisten, guten Schnee aber vor allem auch Strom. Denn ohne Strom drehen sich die Rädchen des komplexen Systems zum Betrieb eines Skigebietes einfach nicht. Doch setzt man am Kitzsteinhorn schon seit vielen Jahren zu 100 % auf Ökostrom. Und einen Teil dieses grünen Stroms bezieht man dabei aus den eigenen Photovoltaik-Anlagen. 

FAKT: Das Kitzsteinhorn ist im Rahmen des Energiemanagements nach ISO 50001 zertifiziert. Das bedeutet, dass alle Seilbahnen, Lifte und Gastronomiebetriebe gänzlich mit Ökostrom versorg werden. Das Kitzsteinhorn ist eines der ersten alpinen Skigebiete, die ein eigenes kombiniertes Pump- und Wasserkraftwerk betreiben.

Damit pumpt man im Winter Wasser zu den Beschneiungsanlagen, im Sommer treibt das Schmelzwasser eine Turbine für die Stromproduktion an. Die Abwärme der Hochleistungsmotoren einzelner Seilbahnen dient zur Beheizung der Gebäude und zusätzlich setzt man beim Kitzsteinhorn auf den grünen Strom aus der Sonne.

Mit unseren gesamten Photovoltaik-Flächen generieren wir derzeit rund 40.000 kWh Strom."

Prokurist Günther Brennsteiner

Auf der Sonnenseite

Ein strahlend schöner Sommertag, und die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel. „Perfekte Bedingungen! Zum Wandern am Maiskogel, zum Biken, einem Tagesausflug aufs Kitzsteinhorn - aber auch, um unseren eigenen Strom zu erzeugen!“, freut sich der technische Prokurist Günther Brennsteiner bei unserem Reportage-Termin am Kaprun Center.

Das moderne Bauwerk ist nicht nur Verwaltungssitz der Gletscherbahnen, sondern gleichzeitig auch Talstation der MK Maiskogelbahn, Sportshop, Skidepot, Kassengebäude und Ausgangspunkt zur 3K K-onnection auf das Kitzsteinhorn. „Beim Bau des Kaprun Centers im Jahr 2018 wurden am Dach Photovoltaik-Module installiert. Zusätzlich finden sich in den Fassaden von den Seilbahnstationen der 3K K-onnection und der Mittelstation des Gletscherjet 3+4 weitere Solarpanele. Zudem wird das Kaprun Center mit Erdwärme beheizt.“

Sonnenenergie aus Eigenproduktion

Kurzerhand steigen wir aufs Dach des Kaprun Centers und stehen inmitten der Solar-Felder. Begleitet werden wir von Hauselektriker Ernst Streitberger, der für die Wartung und Pflege der Photovoltaikanlagen zuständig ist. „Mit unseren gesamten Photovoltaik-Flächen generieren wir derzeit rund 40.000 kWh Strom", erzählt Günther Brennsteiner.

„Im Sommer nutzen wir etwa den Strom aus diesen Flächen hier für die Gebäudeenergie des Kaprun Centers. Heizung, Licht und Büros werden direkt vom Dach mit der selbst erzeugten Sonnenenergie versorgt. Was wir nicht selbst nutzen, speisen wir ins Netz der Salzburg AG ein“, erklärt der Haustechniker, der seine Solarflächen pflegt, wie ein Gärtner seine Pflanzen. 

Günther Brennsteiner checkt die Stromproduktion. | © Edith Danzer ©Edith Danzer
Günther Brennsteiner kontrolliert die Solaranlage. 

”Lass die Sonne rein“

Nach diesem Motto wird die Gewinnung des grünen Stroms aus der Sonne beim Kitzsteinhorn laufend ausgebaut. Günther Brennsteiner erzählt: „Unser Ziel ist es, allein an Dächern und Fassaden noch im Jahr 2022 100 m² zusätzliche Photovoltaikmodule zu installieren. Das ergibt weitere 15.000 kWh Sonnenstrom pro Jahr.

Gemeinsam mit dem Kleinwasserkraftwerk Grubbach, der Energierückgewinnung durch Antriebsmotoren und den Photovoltaikanlagen können wir derzeit bis zu 1,5 Mio. kWh erneuerbaren Strom im Jahr im Unternehmen selbst produzieren. Das entspricht dem Energiebedarf von rund 500 Haushalten. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir die Strom-Eigenproduktion auf mehr als 2 Mio. kWh ausbauen. Nach dem Ausbau der Photovoltaik-Anlagen soll unsere Alpen-Achterbahn Maisi Flitzer an der MK-Talstation etwa zur Gänze mit Sonnenstrom aus ,eigenem Anbau‘ laufen.“